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Baby-Sprache: Was Babys sagen wollen und wie man ihre Bedürfnisse besser versteht

by Fanny Richter
Babysprache

Die Kommunikation zwischen Eltern und ihrem Baby ist eine der grundlegendsten und wichtigsten Verbindungen, die im Laufe des Lebens aufgebaut werden. Babysprache ist ein faszinierendes Phänomen, das den Eltern hilft, die Wünsche eines Babys besser zu verstehen und darauf einzugehen. In diesem Artikel werden wir die Entwicklung der Babysprache, die verschiedenen Stadien der Sprachentwicklung sowie hilfreiche Tipps näher beleuchten.

Haben Babys eine eigene Sprache?

Auch wenn Babys keine komplexe Sprache wie Erwachsene haben, verfügen sie über eine Art eigene “Sprache”, um mit ihrer Umwelt zu kommunizieren. Diese Kommunikationsform basiert auf Lauten, Gesten und Mimik, durch die sie ihre grundlegenden Bedürfnisse, wie Hunger, Müdigkeit oder Unwohlsein, ausdrücken können.

Wann beginnt Babysprache?

Babysprache ist eine vereinfachte Form der Kommunikation, die schon sehr früh in der Entwicklung eines Kindes beginnt. Bereits in den ersten Lebensmonaten beginnen Babys, verschiedene Laute und Geräusche zu erzeugen. Diese sogenannten “Vorläuferlaute” sind ein wichtiger Schritt in der Sprachentwicklung und helfen den Eltern dabei, die Bedürfnisse ihres Kindes besser zu erkennen. Neben der verbalen Sprache ist auch die nonverbale Kommunikation ein wichtiger Bestandteil der Interaktion zwischen Eltern und Kind. Körpersprache, Mimik und Gestik helfen dem Baby, seine Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken, bevor es Worte erlernt hat. Eltern sollten daher auch auf diese nonverbalen Signale achten und darauf eingehen, um ihrem Baby Sicherheit und Verständnis zu vermitteln.

Sprachentwicklung: Von Silben zu ersten Worten

Im Laufe des ersten Lebensjahres beginnen Babys, Silben zu bilden und zu kombinieren. Diese Phase, das sogenannte “Silbenplappern”, ist ein wichtiger Meilenstein in der Sprachentwicklung. Zwischen dem 12. und 18. Lebensmonat sprechen viele Kinder ihre ersten Worte, wobei der individuelle Fortschritt stark variieren kann.

Wie sollen Eltern mit ihrem Baby sprechen?

Die Art und Weise, wie Eltern mit ihrem Kind sprechen, hat grossen Einfluss auf dessen Sprachentwicklung und emotionales Wohlbefinden. Hier sind einige Tipps, wie Eltern einfühlsam und effektiv mit ihrem Baby kommunizieren können:

  1. Babysprache verwenden: Die Verwendung von Babysprache, auch bekannt als “Infant-Directed Speech” oder “Mutterese”, ist eine intuitivere und emotionalere Art zu sprechen, die für Babys leichter verständlich ist. Dabei sprechen Eltern oft in höherer Tonlage, betonen Silben und verwenden Wiederholungen (z. B. “Gutzi gutzi”). Babysprache hilft, die Aufmerksamkeit des Kindes zu gewinnen und seine emotionalen und sprachlichen Fähigkeiten zu fördern.
  2. Mimik und Gestik einsetzen: Da Babys noch keine Worte verstehen, sind Mimik und Gestik entscheidend, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen und ihre emotionale Entwicklung zu unterstützen. Lächle dein Baby an, mache Augenkontakt und verwende ausdrucksstarke Gesten, um deine Botschaften zu verdeutlichen.
  3. Auf die Bedürfnisse des Babys eingehen: Achte auf die Signale deines Babys und reagiere darauf. Wenn dein Baby zum Beispiel quengelt, beruhige es mit sanften Worten und Streicheleinheiten. Wenn es Interesse an einem Gegenstand zeigt, benenne diesen und erkläre seine Funktion in einfachen Worten.
  4. Singen und Reimen: Singen und Reimen sind grossartige Möglichkeiten, um die emotionale Bindung zu stärken und gleichzeitig die Sprachentwicklung zu fördern. Singe einfache Kinderlieder oder erfinde selbst Reime, um die Neugier und Begeisterung deines Babys für Sprache zu wecken.
  5. Geduld und Wiederholung: Babys brauchen Zeit, um Sprache zu lernen und zu verstehen. Sei geduldig und wiederhole Worte und Sätze regelmässig, um deinem Baby zu helfen, seine sprachlichen Fähigkeiten zu entwickeln.

Bis wann muss ein Kind sprechen können?

Es gibt keine feste Regel, bis wann ein Kind sprechen können muss, da die Sprachentwicklung von Kind zu Kind unterschiedlich verläuft. Dennoch gibt es gewisse Orientierungspunkte: Bis zum 2. Lebensjahr sollten Kinder in der Lage sein, einfache Worte zu sprechen und zu verstehen. Im Alter von 3 Jahren können viele Kinder bereits kurze Sätze bilden. Sollte ein Kind jedoch bis zum 2. oder 3. Lebensjahr keine Fortschritte in der Sprachentwicklung zeigen, ist es ratsam, einen Kinderarzt oder Sprachtherapeuten aufzusuchen, um mögliche Sprachentwicklungsstörungen frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls zu behandeln.

Umgang mit Sprechpausen und Rückschritten

Es ist normal, dass Kinder in ihrer Sprachentwicklung gelegentlich Pausen einlegen oder vorübergehend sogar Rückschritte machen. Wichtig ist, dass Eltern geduldig bleiben und ihr Kind weiterhin unterstützen, ohne Druck auszuüben. Die meisten Kinder holen diese Phasen innerhalb kurzer Zeit wieder auf und machen anschliessend Fortschritte.

Mehrsprachige Erziehung: Vorteile und Herausforderungen

Wenn Babys von Geburt an mit mehreren Sprachen aufwachsen, können sie oft besser zwischen verschiedenen Sprachen wechseln und haben später im Leben Vorteile beim Erlernen weiterer Sprachen. Es ist wichtig, dass jedes Elternteil in einer mehrsprachigen Familie konsequent seine Muttersprache mit dem Kind spricht, um eine klare Trennung zwischen den Sprachen zu gewährleisten. Dabei sollte man sich jedoch bewusst sein, dass mehrsprachig aufwachsende Kinder in ihrer Sprachentwicklung zeitweise etwas langsamer sein können als einsprachig erzogene Kinder.

Zusammenfassung

Die individuelle Sprachentwicklung von Kindern ist ein faszinierender Prozess, den die Eltern aktiv begleiten und fördern können. Indem sie auf die verbale und nonverbale Kommunikation ihres Kindes achten, dessen Bedürfnisse erkennen und angemessen darauf reagieren, schaffen Eltern eine solide Basis für eine gesunde Bindung und eine erfolgreiche sprachliche Entwicklung.

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